Es gibt drei Möglichkeiten, mit etwas umzugehen, das nicht so ist, wie es ein sollte und deshalb frustriert:

  1. Man führt eine Veränderung herbei.
  2. Man trauert darüber, dass es nicht so ist, wie es sein soll, (von „Sauer“ zu „Trauer“) und akzeptiert schließlich die Situation, oder
  3. Man wird aggressiv.

Je jünger und unreifer ein Kind noch ist, umso deutlicher reagiert es auf Frust mit Aggression (und auch mancher Erwachsene kennt diese Reaktion von sich). Behält sich ein Kind dank tiefer Bindungserfahrungen ein „weiches“ Herz, gelingt ihm der Trauerprozess (siehe 2.). Es wird womöglich entsetzlich weinen, findet sich aber mit der Vergeblichkeit der Situation ab und orientiert sich neu. Unreifen Kindern gelingt dies (noch) nicht. Ihnen muten wir kleine Frustmomente im Alltag zu, damit sie üben können, daran zu wachsen anstatt immer mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Entscheidend ist, dass der Erwachsene die Trauer verständnisvoll begleitet, damit das Kind sich wieder beruhigen kann.

Kurz & Knapp:

Tipps zum Umgang mit aggressiven Kindern

  1. Die Aggression nicht persönlich nehmen.
    Das Kind ist hochgradig frustriert und kann daran gerade nichts ändern. Es hat noch nicht in die Trauer gefunden und kann seine aggressiven Impulse gerade nicht mäßigen.
  2. Nicht strafen.
    Strafen machen alles nur noch schlimmer, denn sie lösen weiteren Frust im Kind aus.
  3. Stattdessen: Ursachenforschung, Lösung und Begleitung.
    Warum ist das Kind frustriert? Kann ich an den Umständen etwas ändern? Kann ich ihm helfen, Vergeblichkeit zu fühlen und darüber zu trauern? Wie kann ich helfen, dass die Aggression einigermaßen harmlos abfließt?