Für das Erwachsenwerden unserer Kinder sind zwei wesentliche Kompetenzen wichtig: Individualität und Integration. Es gilt also sowohl ihre Eigenständigkeit und Persönlichkeitsentwicklung zu stärken, als auch ihre Fähigkeit sich unterzuordnen und Teil einer Gemeinschaft zu sein- beides ist nötig und schließt sich nicht aus. Und dennoch neigen wir dazu, einem Vorrang zu geben.
Die autoritäre Erziehung beispielsweise zielt auf den unbedingten Gehorsam des Kindes ab und vernachlässigt dabei dessen individuelle Bedürfnisse und Interessen. Diese Kinder „funktionieren“ zumeist ganz gut- zahlen dafür aber den Preis, sich selbst zu verleugnen oder sich gar nicht wirklich zu kennen.
Beim Laissez-fairen Erziehungsstil dagegen legen die Eltern besonderen Wert auf die Individualität jedes einzelnen Kindes und übersehen dabei die Notwendigkeit, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich in eine Gruppe einfügen zu können. Deren Kinder wissen sehr wohl, was sie wollen- nur interessiert es sie wenig, wie es allen anderen damit geht. Wir sehen: beim Erziehen können wir sowohl von der einen als auch der anderen Seite vom Pferd fallen…
Der bindungsbasierte Entwicklungsansatz von Neufeld stellt für mich den Goldenen Mittelweg dar. Ich erkläre ihn gern im Rahmen von Vorträgen oder Workshops.